Die SPD im Wahlkreis 24 (Landkreis Aurich und Stadt Emden) geht erneut mit dem amtierenden Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff in den Wahlkampf zur kommenden Bundestagswahl am 26.09.2021.
Der gebürtige Emder Saathoff tritt damit zum dritten Mal für die SPD als Kandidat an. Die SPD Mitglieder nominierten Saathoff am vergangenen Samstag mit 93,4 Prozent. Die Veranstaltung fand wegen der Corona Pandemie unter den geltenden Hygienemaßnahmen und nach Rücksprache mit den entsprechenden Ämtern statt. Saathoff sprach nur kurz über seine Themen und seine Arbeit um die Konferenz so schnell wie möglich durchzuführen. Seine vollständige Bewerbungsrede ist auf YouTube anzusehen Link zur Rede sowie hier im Wortlaut nachzulesen:
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Liebe Genossinnen und Genossen,
es sind schon schwierige Zeiten, in denen wir seit Monaten leben müssen. Das öffentliche Leben ist extrem eingeschränkt worden und die Menschen sehnen sich sehr danach, dass langsam wieder Normalität in unser Leben einzieht. Normalität ist auch das Stichwort für unsere Wahlkreisdelegiertenkonferenz zur Findung unseres Bundestagskandidaten. Normal kann das in diesen Zeiten natürlich auch nicht stattfinden. Wir müssen uns aus rechtlichen Gründen allerdings treffen, es muss schriftlich abgestimmt werden, daher wird am 20.02. die Konferenz in aller Kürze und natürlich mit dem gebotenen Hygienekonzept durchgeführt.
Ich danke Euch ganz herzlich dafür, dass Ihr als Delegierte Verantwortung übernehmt und dafür, dass Ihr bereit seid, trotz der Umstände zur Wahlkreisdelegiertenkonferenz zu kommen! Es wird kalt sein, die Fenster werden geöffnet sein und wir werden mit Maske auf Abstand zueinander sitzen. Das ist nicht angenehm und passt überhaupt nicht zu Parteitagen, wie wir sie gewohnt sind. Ich möchte nicht, dass Ihr mehr als unbedingt nötig in der Kälte unter diesen Bedingungen aushalten müsst, daher habe ich mich dazu entschlossen, meine Bewerbungsrede als Video vorher aufzuzeichnen und Euch zukommen zu lassen.
Liebe Genossinnen und Genossen,
ich bewerbe mich bei Euch nun schon zum dritten Mal für eine Kandidatur für den Deutschen Bundestag und bedanke mich herzlich bei Euch für Euer Vertrauen in mich 2013 und 2017.
Ich bewerbe mich bei Euch um die Kandidatur, weil ich mich gerne weiterhin für die Menschen in Ostfriesland, für die Interessen der Ostfriesen in Berlin einsetzen möchte. Da geht es zum einen natürlich um die Sicherung von Bundes-Fördermitteln, die unser Leben hier verbessern sollen. Seien es Mittel für Denkmalschutzprojekte, für Kindergarten- und Schulprojekte oder auch große Projekte im Bereich des Sports und der Kultur. Mehrfach hielt man es für unmöglich – zu Unrecht! „Geiht neet gifft neet!“ war immer die Devise – und so soll es auch weitergehen!
Ostfriesland ist ein Land voller Perspektiven!
Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundestag und dem Landtag habe ich zum zweiten Mal einen Plan für die Zukunft Ostfrieslands vorgelegt. Dieser Plan dient dazu, die Debatte darum anzureizen. Also macht ihn gerne zum Thema in Euren Ortsvereinen und in den Gemeinde- und Stadtverbänden! Und ladet auch Menschen außerhalb der SPD dazu ein, mit uns gemeinsam darüber zu diskutieren – es steht nichts Geheimes drin! Nur mit gemeinsamer Diskussion über die Risiken und Chancen für Ostfriesland, das seit Jahrzehnten in mehreren Strukturwandeln gestanden hat, steht und auch weiterhin stehen wird, werden wir den besten Weg für uns in die Zukunft finden – natürlich auf unsere ureigene sozialdemokratische Art, also mit deutlichem Fokus auf Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit!
Ostfriesland hat eine tiefe sozialdemokratische Verwurzelung und die Sozialdemokraten haben immer die Chancen in Veränderungen gesucht und auch gefunden. Das will ich mit Euch fortsetzen!
Seit fast acht Jahren bin ich im Deutschen Bundestag Wirtschafts- und Energiepolitiker. Nicht nur, weil das insgesamt ein spannendes Zukunftsthema ist, sondern auch und vor allem, weil das der Bereich ist, der für die Menschen in Ostfriesland am wichtigsten ist. Und weil es nötig ist, in Berlin auch mal den Zeiger auf den äußersten Nordwesten der Bundesrepublik zu richten, der sonst leicht vergessen wird. Daher macht es Sinn, dass ich die zentralen Elemente der ostfriesischen Wirtschaftspolitik, die Automobilindustrie und ihre Zulieferer, die erneuerbaren Energien und die maritime Wirtschaft nenne. Hier müssen wir nämlich besonders aufmerksam sein, um Chancen nicht zu verpassen und Risiken abzuwehren.
In der Automobilindustrie will ich mit meinem Netzwerk dazu beitragen, dass Batterien künftig bei uns gebaut werden – hier, wo kluge Leute wohnen und die Batterien durch erneuerbare Energien im Überfluss klimaneutral produziert werden können, also hier bei uns in Ostfriesland. Ich möchte das politische Augenmerk darauf richten, dass es auch darauf ankommt, wieviel CO2 schon bei der Produktion eines Fahrzeuges verbraucht wurde – da liegen wir in der direkten Produktion ganz vorne. Allerdings ist das VW-Werk in Ostfriesland das Werk, das durchschnittlich die größte Entfernung zu seinen Zulieferern hat. Daran möchte ich arbeiten, die Zulieferer sollten auch zu uns gehören, um den CO2-Fussabdruck aus diesem Bereich reduzieren zu können und Menschen hier eine Beschäftigung zu sichern. Wir bauen künftig Elektroautos und ich bin davon überzeugt, dass das eine neue Erfolgsstory wird. Elektroautos sind nicht nur erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen – und daran haben wir in Ostfriesland direkt an der Nordsee angesichts steigender Meeresspiegel ein besonderes Interesse – Elektroautos machen beim Fahren auch noch Spaß! Dafür brauchen wir allerdings auch ausreichend Ladesäulen und Stromnetze, die für die neue Welt fit gemacht werden. Daran will ich als Wirtschafts- und Energiepolitiker auch weiterhin mit ganzer Kraft arbeiten!
Das Öl der Zukunft wird Wasserstoff sein, der aus erneuerbaren Energiequellen produziert wurde. Wir haben eine Hochschule, eine Automobilproduktion und über die Offshoreanbindungen und deren Konverterstationen ausreichend zuverlässige und erneuerbare Energie. Das macht uns zu einer Region, die für die Zukunftstechnologie Wasserstoff in der ersten Reihe sitzt. Allerdings können wir die Herausforderungen nicht alleine stemmen – wir brauchen in diesem riesigen Zukunftsbereich eine Zusammenarbeit im gesamten Nordwesten, also im Dreieck Bremen, Bremerhaven, Emden. Außerdem werden Autos in Zukunft selbständig fahren, Apple hat gerade dazu ein Fahrzeug angekündigt. Wir wollen uns von Apple nicht überholen lassen, sondern die räumliche Nähe der Hochschule und des VW-Werkes nutzen. Ostfriesland kann in Sachen autonome Mobilität zukünftig ein Forschungsschwerpunkt sein. Das kann gelingen, wenn die Bundes- und Landespolitiker gemeinsam Forderungen formulieren und bei den jeweiligen Regierungen auch durchsetzen. Darin waren wir Sozialdemokraten immer stark!
Wir sind zurecht stolz darauf, dass die Windenergie sich immer mehr zum industriepolitischen Aushängeschild unserer Region entwickelt hat. In den nächsten Jahren werden wir wieder deutschlandweit einen deutlich stärkeren Zubau der Windenergie brauchen – allein schon um die Pariser Klimaziele erreichen zu können und um den Ausbaupfad entsprechend des im EEG verankerten 65%-Ziels Erneuerbare Energien bis 2030 zu erreichen. Das ist auch unsere Chance! Mit der Union war es in den letzten beiden Koalitionen nicht möglich, für einen ambitionierten Ausbauplan der Erneuerbaren Energien zu sorgen. Die jetzigen Ausbaupfade sind viel zu niedrig, daher wird es auf eine starke SPD im Bund ankommen. Will man die Energiewende nicht schon aus Klimaschutzgründen oder aus der Verantwortung unseren Kindern und Enkelkindern gegenüber (was ich nicht nachvollziehen kann) dann sollte man es wenigstens aus knallharten industriepolitischen Gründen wollen. Dabei werde ich auch darauf achten, dass die Hersteller von Erneuerbaren Energieanlagen eine gute Sozialpartnerschaft entwickeln und leben. Dafür will ich mich auch künftig einsetzen. Dieses dicke Brett bohre ich schon seit Jahren und werde es auch weiterhin tun!
In der maritimen Wirtschaft war das vergangene Jahrzehnt sicher das schwierigste. Trotzdem hat sich wieder fast unbeobachtet einiges positiv entwickelt. Zum Beispiel auf dem Gelände der Nordseewerke, die Firmen EWD und Fosenyards. Sie haben sich erfolgreich etabliert, die Kaikante ist ausgelastet und Trocken- und Schwimmdock befinden sich im Dauerbetrieb. Es ist nicht, wie in alten Zeiten der Werft, aber es findet viel mehr an Wertschöpfung und aus unserer Sicht vor allem an Arbeit dort statt, als mancher glauben will. Seit ich Bundestagsabgeordneter bin stehe ich mit den Betriebsräten und den Werksleitungen im engen Austausch. Im engen Austausch darüber hinaus stehe ich natürlich auch mit der IG Metall. Bei der TKMS mit über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir Betriebsrat und Abgeordnete gemeinsam für den Erhalt des Standortes gekämpft. Der Kampf hat sich gelohnt und ist gewonnen – trotzdem werden wir hier weiter genau hinschauen, wie sich der Standort entwickelt.
Damit der Emder Hafen weiterhin der direkte wirtschaftliche Zugang Ostfrieslands zur Welt bleibt, muss dringend in die Infrastruktur investiert werden. Damit meine ich die dringend notwendige Anpassung des Fahrwassers der Außenems, den Bau einer zweiten Eisenbahnklappbrücke, aber auch die notwendigen Anpassungen der Tiefen im Emder Binnenhafen. Das sind alles Themen, die Bund und Land nur gemeinsam angehen und stemmen können, daher ist es gut, dass die SPD in Bund und Land auch mitregiert!
Klimawandel ist auch hier ein Stichwort für die Entwicklung der Zukunft. Wir sind schon und können noch weiter Vorreiter sein bei alternativen Schiffantrieben und auch der Bereich des verantwortungsvollen Schiffsrecycling wird ein wichtiger Wirtschaftszweig der maritimen Wirtschaft werden, der Arbeit schafft, Rohstoffe sichert und dem Umweltschutz dient.
Die Meyerwerft in Papenburg liegt zwar nicht in meinem Wahlkreis, die wirtschaftlichen Auswirkungen rund um die Werft strahlen jedoch weit über Papenburg hinaus aus. Die Folgen der Covid-19-Pandemie sind auch dort eine große Gefahr. Daher ist es gut, dass wir bundespolitisch die Kurzarbeit verlängert haben, um Mitarbeiter halten zu können und ihnen Sicherheit zu geben. Darüber hinaus arbeite ich mit „meiner“ SPD-Küstengang daran, dass wir in den nächsten Jahren ohnehin notwendige öffentliche Beschaffungen im maritimen Sektor vorziehen, um in schwierigen Zeiten Beschäftigung auf den Werften zu sichern. Ich will an dieser Stelle aber auch betonen, dass mir die Sozialpartnerschaft in Papenburg Sorgen macht und ich hoffe, dass es gelingt, gemeinsam durch die vor uns liegenden schwierigen Fahrwasser sicher zu schippern. Wir Abgeordnete stehen dabei jedem und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite!
Neben diesen drei Wirtschaftsbereichen spielt auch der Tourismus als einer der wichtigsten Arbeitgeber eine zentrale Rolle in Ostfriesland. Auch hier haben die Folgen der Covid-19-Pandemie die Branche natürlich besonders bedroht. Bundesseitig haben wir mit Olaf Scholz als Finanzminister und Vizekanzler die notwendigen Mittel zur Hilfe sofort bereitgestellt. Allerdings sieht mittlerweile sogar Bundeswirtschaftsminister Altmaier selber ein, dass die von ihm zu verantwortende Umsetzung der Zahlungen sehr schleppend erfolgte und schlecht organisiert war. Das wäre mit einem sozialdemokratischen Wirtschaftsminister anders gewesen!
Die Herausforderungen beim Tourismus der Zukunft liegen in der Umstellung auf klimafreundlichen und nachhaltigen Tourismus, für den wir beste Voraussetzungen erfüllen. Man kann uns nachhaltig mit der Bahn erreichen. Nun müssen wir dafür sorgen, dass die Touristen, aber gerne auch die Ostfriesen mit ökologischen öffentlichen Verkehrsmitteln bezahlbar bei uns unterwegs sein können. Darüber hinaus haben wir enormes Potenzial im Fahrradtourismus – bei Elektrofahrrädern spielt dann auch Gegenwind keine Rolle mehr.
Wir haben es geschafft, zum ersten Mal mit dem Haushalt 2021 einen Ansatz von 34 Mio. Euro für den Wassertourismus zu etatisieren. Das wird nicht reichen, alle Brücken auf Maß, alle Schleusen in Schuss oder alle Anleger fit zu machen. Es ist allerdings ein guter Anfang. Damit können wir endlich starten, die enormen Potenziale im Wassertourismus auch zu erschließen.
Die Situation auf den Inseln ist dann nochmal eine ganz besondere, wenn ich alleine an die Anbindung der Inseln denke. Ich habe erfolgreich Fördermittel für unsere Inseln sichern können und auf den zukünftigen Inselkonferenzen wollen wir die besonderen Bedürfnisse der Inseln weiter gemeinsam beraten und notwendige Regelungen treffen, wie es zum Beispiel bei der Wohnungsknappheit und dem Problem mit dem Teileigentum bei Immobilien schon erfolgreich geschehen ist.
Auch in der Landwirtschaft gilt es heute die Weichen für die Zukunft zu stellen. Der Niedersächsische Weg zeigt erste Schritte auf, wie Landwirtschaft und Politik gemeinsam die gesellschaftlichen Herausforderungen beim Artenschutz, Klimaschutz und Naturschutz mit wirtschaftlichen Handeln in Einklang bringen. Dies ist ein guter Start, der auf die anderen landwirtschaftlichen Bereiche ausgedehnt werden muss, damit er beispielgebend für ganz Deutschland sein kann. Zur Landwirtschaft gehört auch die Küstenfischerei, der ich mich schon aus meiner Zeit als Bürgermeister der Gemeinde Krummhörn eng verbunden fühle. Die Küstenfischerei ist nicht nur ein Wirtschaftsfaktor und ein Traditionsberuf, sie ist auch von enormer Bedeutung für die Entwicklung des Tourismus in Ostfriesland.
Um uns weiter gut entwickeln zu können brauchen wir jetzt dringend Investitionen in Infrastruktur! Dringend muss die Breitbandversorgung in Ostfriesland auf den neuesten Stand gebracht werden. Es kann nicht angehen, dass in den Großstädten fünf Glasfaserkabel parallel verlegt werden, bei uns zwischen Dornum und Ihlow und zwischen Wiesmoor und Krummhörn aber nicht einmal ein Kabel. Und es kann auch nicht sein, dass unsere Mobilfunkabdeckung von den Unternehmen bisher vernachlässigt wurde. Da hat sich jetzt mit der Bundesförderung schon einiges getan und erste Aufträge zum Bau wurden erteilt, aber wir müssen jetzt dringend aufholen. Gerade in Zeiten der Covid-19-Pandemie merkt man, wie dringend man im Homeoffice oder beim Homeschooling auf Breitbandversorgung angewiesen ist! Wir wollen weiter daran arbeiten, dass das Schienen- und Straßennetz weiter ausgebaut werden kann. Insbesondere bei der Instandhaltung der ländlichen Wege werden die Kommunen Hilfe brauchen! Wir wollen gemeinsam den mittelostfriesischen Raum an die Autobahn und möglichst auch an die Bahn anbinden und ich setze mich dafür ein, dass das Projekt Wunderlinie zur besseren Bahnanbindung Ostfrieslands umgesetzt werden kann.
Bildung war mir immer besonders wichtig. Es darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, ob Kinder zur Krippe gehen können, welchen Schulabschluss sie anstreben und ob sie studieren können. Wir wollen Bildungsgerechtigkeit und wir setzen uns für den freien Zugang zu guter Bildung in allen Bereichen ein. Daher will ich weiterhin die Kommunen unterstützen bei der Stärkung ihrer Angebote für den Vorschulbereich, bei dem Ausbau ihrer Schulen und dem Umbau zu integrativer Beschulung. Und gemeinsam mit meinen Landtagskollegen achten wir auf die positive Entwicklung unserer Hochschule in Ostfriesland!
Der Kampf für Gerechtigkeit ist Teil der Genetik der Sozialdemokraten. Wir haben viel erreicht mit Mindestlohn, Grundrente und viele kleineren anderen Regelungen, die wir gegen unseren vermeintlich größeren Koalitionspartner durchsetzen konnten. Auch in der Bewältigung der Covid-19-Pandemie haben wir dafür gesorgt, dass soziale Notlagen der Menschen angemessen berücksichtigt werden und möglichst niemand vergessen wird. Zur Gerechtigkeit gehört auch, dass es keine Zweiklassenrentenversicherung und keine Zweiklassenkrankenversicherung mehr gibt. Und dazu gehört, dass wir bei der Frage der Finanzierung von Rentenversicherung konservativen Kräften im Lande nicht auf dem Leim gehen mit ihrem proklamierten angeblich stärker werdenden Konflikt zwischen Alt und Jung. Man müsse eben verstehen, dass die wenigen jungen Menschen in Deutschland die Renten nicht mehr zahlen wollen und können. Diese Betrachtung von Gesellschaft ist schräg und zeigt, dass kein innerer Wertekompass vorhanden ist. Wir haben keinen Konflikt zwischen Alt und Jung – was wir haben ist ein Konflikt zwischen Arm und Reich! Und es ist an uns, das immer wieder zu adressieren und mit aller politischer Kraft dafür zu sorgen, dass sich diese Schere endlich wieder schließt!
In den letzten beiden Legislaturperioden war die SPD immer der Motor der Koalition. Wir hatten den Anspruch, dieses Land zu gestalten, es besser und gerechter, sozialer und solidarischer zu machen. Die Union stand für Bewahren und Verwalten, für Abwehr von Veränderung jeglicher Art! Wir sind die Partei der Arbeit und haben das unter Beweis gestellt mit beispielsweise dem Mindestlohn, der Grundrente, der Erwerbsminderungsrente und zukünftig auch mit dem Lieferkettengesetz. Und wir sind die Partei des Friedens. Wir sorgen uns alle gemeinsam um die Entwicklungen in der Europäischen Union. Wir wissen, dass die EU nicht perfekt sein mag – vielleicht auch nicht sein kann – sie aber dennoch ein gigantisches Friedensprojekt ist, das weltweit seines gleichen sucht. Das wollen wir sichern!
Zur Friedenspolitik gehört auch ein auf Frieden und Zusammenarbeit ausgerichtetes Verhältnis zu Russland. Die Zeiten sind schwierig und das Verhältnis zwischen Deutschland und der EU mit Russland ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Trotzdem dürfen wir uns nicht voneinander abwenden! Wir haben eine gemeinsame europäische Geschichte und wir haben die Verantwortung, auch eine gemeinsame europäische Zukunft zu finden. Das sind wir unseren Kindern und Enkelkindern schuldig! Gerade wenn es schwierig ist, müssen wir immer wieder Verbindendes finden und die Konfliktthemen unter Freunden offen ansprechen. Wenn es keine Verbindungen mehr gibt, kann auch kein Einfluss mehr aufeinander genommen werden und die Zukunft würde unberechenbar. Daher freue ich mich, nunmehr neben meiner Mitgliedschaft im Ausschuss für Wirtschaft und Energie auch Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sein zu dürfen. Dort bin ich u.a. zuständig für Russland und das ergänzt sich natürlich Ideal mit meiner Funktion als Koordinator der Bundesregierung für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Russland und den Ländern der östlichen Partnerschaft und Zentralasiens.
Ich werde mich einsetzen für Frieden und gegen rechts! Wir haben Nationalisten, Faschisten und Rechtsextreme im Deutschen Bundestag. Die gehen nicht von selber wieder weg! Diese Antidemokraten müssen wir mit demokratischen Mitteln stellen – auf Plattdeutsch oder Hochdeutsch und bei jeder sich bietenden Gelegenheit! Und wir müssen in der öffentlichen Gesellschaft auch deutlich machen, was da für Leute im Parlament sind und wir müssen klarstellen, dass wenn jemand in einem demokratischen Verfahren gewählt wurde das längst nicht bedeutet, dass er auch Demokrat ist! Leider wird der Kampf um die Demokratie weiter geführt werden müssen – ich bin dazu bereit!
Die politische Auseinandersetzung zur Bundestagswahl wird hart. Ich finde, wir haben mit Olaf Scholz den richtigen Kanzlerkandidaten. Er stellt die Begriffe Respekt, Zukunft und Europa in den Mittelpunkt seiner Kampagne. Zu recht, denn wir wollen eine Gesellschaft, die sich nicht gegenseitig beneidet, sondern sich respektvoll gemeinsam entwickelt. Wir wollen Hochtechnologieland bleiben und auch Ideen für die Welt produzieren und Arbeitsplätze der Zukunft aufbauen und wir wollen eng mit unseren europäischen Freunden Frieden sichern!
Wir werden einen schwierigen Wahlkampf führen müssen, aber wir sind auch keine Schönwettersozialdemokraten. Wir wissen, dass es gerade in schwierigen Zeiten besonders darauf ankommt, dass wir zusammenhalten!
Ostfriesland steht bei der SPD in der ersten Reihe mit seinen erfolgreichen Abgeordneten Hanne Modder, Wiard Siebels, Matthias Arends, Siemtje Möller, Markus Paschke, Tiemo Wölken und so ein bisschen von uns adoptiert auch Dennis Rohde. Wir sind gemeinsam erfolgreich und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen macht uns selber, aber auch uns Sozialdemokraten zusammen stärker. Wir wollen weiter eng zusammenarbeiten mit den Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden – nicht nur in Wahlkampfzeiten, sondern kontinuierlich. Wir sind jederzeit ansprechbar und setzen uns für die Menschen in unseren Wahlkreisen ein.
Liebe Genossinnen und Genossen, gemeinsam kämpft Ihr mit mir und ich mit Euch -wir für den besten Wahlkreis der SPD in der Bundesrepublik Deutschland. Wir haben allen Grund, aufrecht für unsere Werte Wahlkampf zu machen und ich freue mich auf einen engagierten Wahlkampf gemeinsam mit Euch!
Ich bin dankbar dafür, dass ich der letzten Legislaturperiode als Vorsitzender die Landesgruppen Niedersachsen/Bremen der SPD-Bundestagsabgeordneten leiten durfte, ebenso als Lotse die SPD-Küstengang als Versammlung aller SPD-Abgeordneten der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Hamburg.
Ich möchte mich herzlich bedanken! Bei Euch! Bei hunderten ehrenamtlichen Sozis, die die Seele der Partei ausmachen. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, als Mandatsträger durch die Mitglieder der Partei auch in schwierigen Phasen getragen zu werden! Danke auch an die SPD-Geschäftsstelle mit Sascha Pickel und Team, die diese Veranstaltung unter diesen Umständen möglich gemacht haben aber nicht nur dafür: auch für die kontinuierliche vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit über Jahre!
Ich verspreche, ich werde mich nicht abwimmeln lassen, sondern mich mit ganzer Kraft und mit Hartnäckigkeit für die Menschen in Ostfriesland einsetzen. Ich möchte Bindeglied sein zwischen der großen Politik und den Menschen vor Ort und ich möchte weiterhin Botschafter Ostfrieslands in Berlin sein mit meinem persönlichen Anspruch, die Welt ein kleines bisschen besser und gerechter zu machen.
Mit joh tausamen will ik mi wiederhen för uns Ostfreesland insetten!
Beste Grüße
Euer Johann Saathoff