AfA fordert VW Manager auf auf Boni zu verzichten

Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im SPD Unterbezirk Aurich und der Auricher SPD-Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff halten die Forderungen der VW-Manager auf Zahlung von Millionen-Boni für sozialen Sprengstoff. „In einer Zeit, in der sich das Automobilunternehmen in der größten Krise befindet, sich mit Boni-Zahlungen an Top-Manager zu beschäftigen, ist schon sehr bemerkenswert“, so Johann Saathoff.

Nach Ansinnen der AfA sollten die Manager auf ihre Forderungen verzichten. "Die Kollegen in der Produktion müssen um ihre Jobs bangen oder verlieren sie sogar. Wie in der Presse angekündigt wurde, sind 250 Mitarbeiter von Autovision in Emden betroffen, während sich die Manager die Taschen voll stecken", kritisierte AfA-Vorsitzender Sascha Pickel aus Marienhafe. Es sei für niemanden nachvollziehbar, wenn die Top-Manager auf die Boni-Zahlungen bestehen würden, selbst dann nicht, wenn sie möglicherweise einen rechtlichen Anspruch hätten. Es sei auch nicht erklärbar, wenn die Manager jetzt weniger Boni bekommen würden. „Frei nach dem Motto: Weniger ist weniger schlimm“, so Saathoff. „Die wegen Fehler anderer jetzt das Unternehmen verlassen müssen, haben ja auch unverschuldet nicht weniger, sondern nichts“, so die SPD-Politiker.

Es wäre ein total falsches Signal, wenn Manager in der größten Krise beim Wolfsburger Autobauer, jetzt auch noch Profit machen würden. In einer Zeit, in der drohende Straf- und Entschädigungen in Milliardenhöhe in den USA möglicherweise zu zahlen sind und tausende Arbeitnehmer und ihre Familien sich Sorgen um die Zukunft machen. Die Kollegen in der Produktion, wie am Standort Emden, machen einen guten Job und Volkswagen müsse sich seiner sozialen Verantwortung stellen. "Die Top-Manager begründen die Boni-Zahlungen immer mit ihrer großen Verantwortung gegenüber dem Unternehmen. Diese Verantwortung sollten sie jetzt auch übernehmen und auf ihre Boni verzichten, zum Wohle des Unternehmens und des sozialen Friedens im Unternehmen", so die SPD-Politiker. Volkswagen sollte das nicht mehr zeitgemäße Boni-System komplett überdenken und somit für mehr Transparenz bei der Bezahlung von Top-Managern sorgen. „Das schafft Vertrauen und Volkswagen könnte damit eine Vorreiterrolle für die Unternehmenskultur in Deutschland übernehmen“, so Saathoff.