„Wir haben über den Masterplan Ems diskutiert und sehen hier die einmalige Chance, Natur und Wirtschaft am Fluss in Einklang zu bringen. Für den Landkreis Aurich und die Stadt Emden ist der Masterplan für die Entwicklung des Emder Hafens von zentraler Bedeutung. Wir müssen uns da nichts vor machen, gibt es keine Lösung für die Mittel- und Unterems, dann wird es auch keine für die Außenems geben“, sagte der Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff, der die Entscheidung der Emder SPD-Ratsfraktion für den Masterplan Ems im Emder Rat zu stimmen begrüßte.
Der SPD-Politiker machte in einer Pressemitteilung deutlich, dass ein Nein zum Masterplan wahrscheinlich mehr als 20.000 Arbeitsplätze in der Region gefährden werde. „Hiervon wären auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihre Familien aus dem Landkreis Aurich und der Stadt Emden betroffen und nicht nur aus den Landkreisen Leer und Emsland“.
Saathoff wies darauf hin, dass das Vertragswerk eine Notwendigkeit geworden sei, da die ehemalige CDU/FDP-Landesregierung über Jahre nicht handelte und jetzt die Europäische Union auf die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie dränge. Sollte der Masterplan nicht zustande kommen, würde das Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Union gegen das Land in Gang gesetzt. „Die Folgen bergen ein unberechenbares finanzielles Risiko. Diese Hypothek hat die rot/grüne Landesregierung in Hannover von der Vorgängerregierung übernommen und daraus einen zielführenden Masterplan gemacht“, so Saathoff.
Man müsse die Sorgen der Landwirte an der Ems durchaus ernst nehmen. Der im Masterplan gefundene Kompromiss, 700 Hektar in den kommenden 35 Jahren zur Verfügung zu stellen sei besser, als wenn über 1.500 Hektar gesprochen werden müsste. Dies wäre der Fall, so Saathoff, wenn der Masterplan nicht zustande käme. „Der von der SPD-Fraktionsvorsitzenden im Niedersächsischen Landtag, Johanne Modder, vorgeschlagene Weg, die Landwirte an der Arbeitsgruppe zu beteiligen, die sich mit den Polderflächen beschäftige, ist der richtige Weg“, begrüßte Saathoff, der auch stellvertretender Sprecher für Landwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion ist, den Vorschlag aus Hannover.