Stellungnahme des SPD-Unterbezirks Aurich zur Schulsituation in der Krummhörn:

Angesichts der öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten um die Schulentwicklung in der Gemeinde Krummhörn hält die SPD es für dringend geboten, zur ruhigen Sachlichkeit zurückzukehren. Insofern wird in dieser Stellungnahme trotz Wahlkampfzeiten auf jegliche Polemik verzichtet; die Fakten sollen sprechen:

In Pewsum wurde 2004 eine Außenstelle des Johannes-Althusius-Gymnasiums Emden eingerichtet. Die Pläne, eine eigene IGS zu bekommen, schienen nach der Landtagswahl 2003 nicht mehr aussichtsreich zu sein und so wollte man für die Krummhörner Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit schaffen, ein Gymnasium über einen kurzen Schulweg zu besuchen. Als die Gemeinde Krummhörn später eine kirchliche IGS plante, wurde beschlossen, im Gegenzug zur Errichtung dieser IGS die Außenstelle zu schließen. Nach langen, auch kontroversen Diskussionen wurde schließlich durch den Landkreis der Weg zu einer staatlichen IGS für Hinte und die Krummhörn geebnet. Logischerweise hätte das damals schon das Ende für die Außenstelle bedeuten müssen. Dazu ist es aber bisher nicht gekommen. Die Entwicklung beider Schulen zeigt, was auch schon ein Blick über die Entwicklung der Schülerzahlen in der Gemeinde nahelegt: Für einen gleichzeitigen Betrieb einer IGS und einer gymnasialen Außenstelle sind nicht genug Schüler da. Tatsache ist, dass die Außenstelle mittlerweile nur noch einzügig läuft. Das ist auch dadurch zu erklären, dass die seinerzeitige Begründung für die Außenstelle ja nun weggefallen ist. Krummhörner Eltern haben in der IGS eine Schule die alle Begabungsrichtungen fördert, also auch ein gymnasiales Angebot bietet. Die Krummhörner und Hinteraner Eltern haben im Vorfeld der IGS-Gründung mit überwältigender Mehrheit für diese Schulform gestimmt.
 

Die SPD Niedersachsen sieht in ihrem schulpolitischen Programm eine Förderung von Gesamtschulen vor. Sie sagt aber auch ausdrücklich, dass sie die Gymnasien nicht abschaffen will. Wie muss also hier die Lösung aussehen. Ein entscheidendes Kriterium ist der Elternwille. Der scheint sich hier zu widersprechen: Die „gymnasialen Eltern“ wollen ihre Außenstelle behalten, die anderen freuen sich über ihre IGS. Beides zusammen aber ist auf Dauer nicht möglich, eine Schule, hier die Außenstelle, unterschreitet deutlich die Größe, die für ein leistungsfähiges System Voraussetzung ist (Nebenbei: Bei der Außenstelle sprechen wir von weniger als zwei Zügen; bei Gesamtschulen fordert die Landesregierung bis heute noch rigide eine auf Jahre hinaus garantierte Fünfzügigkeit, die in Pewsum / Krummhörn gegeben ist.). Insofern hat hier die demokratische Entscheidung der Eltern zu gelten. Die deutliche Minorität muss auf die Außenstelle verzichten, hat aber weiterhin jede Möglichkeit, ihre Kinder auf das Johannes-Althusius–Gymnasium in Emden zu schicken, ist also nicht schlechter gestellt als alle anderen Eltern, die nicht in den Städten Emden, Aurich und Norden wohnen. Die Gemeinden Krummhörn und Hinte sollten dafür die Gelegenheit bekommen, sich ganz auf ihre IGS zu konzentrieren, die sie nach langem, großem Einsatz und mehrheitlichem Wunsch endlich bekommen hat.